Wo fange ich an….am besten bei letzter Nacht als ich ein Schnaufen dicht neben dem Zelt hörte….ein Kauen….und ich glaube, da war auch ein Rülpsen und Pupsen dabei…. zumindest roch es so …als ich raus sah, lag eine Kuh direkt neben meinem Zelt… na toll….😃…..Mit einem etwas unguten Gefühl versuchte ich weiter zu schlafen…. naja… ziemlich unruhig halt…als ich dann morgens nach dem fertig machen im Zelt raus sah, war sie weg….nur das was sie zurück gelassen hat, war noch da 😉.
Heute lagen 15km vor mir und es sollte ordentlich heiß werden, also startete ich gegen 5.20h.
Unterwegs musste ich Wasser an einem Gebirgsbach nachfüllen, nachdem ich merkte, dass das Wasser aus einer meiner Flasche merkwürdig roch. Die Strecke zog sich enorm….ich hatte das Gefühl, heute wird es mir besonders schwer gemacht….meine Stimmung sank merklich…es war einfach hart für mich heute…sich über die Wege, auf denen man sich teilweise wieder nur auf Steinen balancierend und stolpernd fortbewegen konnte, immer wieder rauf und runter zu schleppen und ab 10h knallte die Sonne, wo kein Schatten war unbarmherzig herunter und machte es noch schwerer den Rucksack oft mit großen Schritten die Pfade auf- und abzusteigen…..dann folgte ich einem Pfad quer über den Berghang, sah aber plötzlich keine Farbmarkierungen mehr, sondern vereinzelt nur Steinmännchen…das Navi zeigte mir dann, dass ich mich abseits und unterhalb des GR20 befand….also gerade aufwärts den Hang zum richtigen Weg hoch geschleppt….gegen kurz nach 11h kam ich dann am einem Ausflugsziel an…viele Autos….Menschen…und ein sehr kleiner Ort….ich sah ein Schild mit Pizzeria drauf und bin direkt dort hin…als ich mich hinsetzen wollte, sagte man mir, dass es erst ab 12h Essen gibt….also bin ich weiter zum zweiten Restaurant…dort genau das gleiche Spiel….dann steuerte ich genervt den Snack- Laden auf der anderen Straßenseite an und bestellte dann eben ein Panini und anschließend Crepes. Wie ich später von einem anderen Wanderer erfuhr, gab es im ersten Restaurant, wo ich nur davor stand aber wieder weiter ging, um die Uhrzeit schon Mittagessen….. Pech….der Ort ist an sehr imposanten Bergen gelegen….auf den Fotos kann man das nicht so gut erkennen….nur zu viele Autos für mich….
Gegen 12.15h ging es weiter….. nochmal 2 Stunden, die extrem an mir gezehrt haben…es war noch heißer….und es ging Bergauf u. -ab….meine Beinmuskulatur quälte sich mit vielen Schritten aufwärts …und abwärts, während ich immer wieder Pausen machen musste, weil ich außer Atem war, mein Puls raste bzw. ich überhitzt war…. alles nervte dann irgendwie….ich merkte auch die Belastung in den Knien…. heute wurde ich auch wieder öfters von Wanderern überholt…ich bin einfach nicht gut vorwärts gekommen und an Genuss war auch nicht zu denken…. heute war einer meiner anstrengensten Tagen…komisch…damit hatte ich auf dieser Etappe gar nicht gerechnet …ich goss auch noch einen halben Liter Wasser weg, um meinen Rucksack leichter zu bekommen…Dann rannten auch noch die Tagestouristen an mir vorbei, was meiner Moral auch nicht gerade gut tat….aber ich weiß….der Weg ist wie er ist und nicht, wie ich ihn gerne hätte ….und es ist mein Rucksack und mein Körper….liegt ja somit an mir 😉.
Als irgendwann von hinten eine Maultier Karawane heran ritt, wollte ich schon den Daumen raushalten 😁, aber Reiter und Reiterin machten einen angespannten Eindruck, also verkniff ich mir das.
Und dann gegen kurz nach 14h sah ich dann das Endziel, das Refuge….kurz davor gab es noch eine Quelle…ein dünner Strahl Wasser aus einem Schlauch….egal… Hauptsache Wasser….also den Rest aus der Flasche über den Kopf geschüttet und dann wieder aufgefüllt und gleich noch was getrunken….dann weiter zum Refuge geschleppt…viele Menschen und relativ viele Deutsche … Zeltplatz ausgesucht, Zelt aufgebaut und mit der Luftmatratze in den Schatten gelegt und erschöpft eingeschlafen…nach 2 Std. wieder wach geworden…. Für Dinner hatte ich mich nicht eintragen lassen….ich war einfach zu fertig und hatte keine Lust darauf….auch den Weg zur Dusche sparte ich mir…es gab dafür eine einfache Handwäsche….wie ich später gehört habe, gab es eine lange Schlange vor der Dusche…eine Dusche soll mit einer Holzumzäunung sein, die andere ist frei und auf einer Europalette, so dass da wohl jeder zusehen kann, der da in der Schlange steht…. würde ich mir ja gerne mal anschauen, aber ich bin zu faul dort hinzulaufen….gehe heute nur nochmal Wasser auffüllen und dann schlafen….heute Abend gab es auch Elch zum Essen …der hat eine weite Reise hinter sich…von Estland nach Deutschland und dann nach Korsika….war meine Notreserve….aber da morgen die letzte Etappe ist und ich mein Proviant weitgehend aufbrauchen möchte, musste das Trockenfleisch heute dran glauben….und es war lecker…danke Triin 😃.
Auf einem der Fotos ist ein Loch im Felsen…
Morgen ist die letzte Etappe….kann nochmal eine Herausforderung werden…. also früh los….es geht nach Conca, dem Endziel ……von dort aus werde ich mit dem Bus nach Porto Vecchio fahren…da müsste es einen Campingplatz in der Nähe des Strandes geben….dort möchte ich einchecken, bis es dann am 23.7. auf die Heimreise geht. So…jetzt noch Zähne putzen, Wasser holen und schlafen….müde … Nachtchen 😃